Gedruckte flexible magnetoresistive Sensoren

Thema

Das Fraunhofer IKTS stellt gedruckte MR-Sensoren auf flexiblen und starren Trägermaterialien her. Die Drucktechnik bietet im Vergleich zu PVD und Lithografie Vorteile wie bessere Skalierbarkeit, leichtere Integration und geringere Kosten. Dies ermöglicht flexible und großflächige Sensorarrays. MR-Sensoren auf Keramik können zudem bei Temperaturen über 200 °C eingesetzt werden.

 

Hauptmerkmale
 

  • Fertigung über Druckverfahren (Siebdruck, Dispenser, Tintenstrahl) in Kombination mit einer Nachbearbeitung mittels Diodenlaser-Array
  • Verarbeitung an Luft: keine Vakuumtechnologie, PVD und Lithografie erforderlich
  • Mögliche Substrate: Kapton (PI), PET, Papier, Keramik und flexible Polymere
  • Geringe Gesamtdicke der Sensoren (einschließlich Substrat, Sensorschicht, Kontaktierung und Verkapselung): <  200 µm (nachgewiesen), < 100 µm (in Entwicklung) als Schlüssel für Anwendungen in Wearables und Luftspaltsensoren
  • Große Fläche, einfache Umsetzung von Sensorarrays
  • Mechanische Flexibilität

 

Spezifikationen von Sensoren
 

Normaler oder großer magnetoresistiver Effekt (Sensoren auf Bismutbasis)

  • Unkritisches, kostengünstiges und ungiftiges Material
  • Hohe Sensitivität in großen Feldern (0,1–7 T), keine Sättigung: 8 % (0,5 T, RT), 146 % (5 T, RT), > 4000 % (7 T, 5 K)
  • Auflösung: 14 µT (0,1 T), 2,8 µT (> 1 T)
  • Linearität über 300 mT, > 2000 Biegezyklen
  • Mögliche Anwendungen: direkte Messung des Magnetfeldes in Maschinen, kontaktlose Schalter

Anisotroper magnetoresistiver Effekt (AMR) (Sensoren auf Basis von Permalloy, Ni80Fe20)

  • Sub-mT bis 10 mT: AMR-Effekt 0,5 % bis 0,8 %, Auflösung 300 nT/√Hz
  • AMR-Wheatstone-Brücke: 180°-Winkelerfassung, Kompensation von Temperatureinflüssen und mechanischen Belastungen
  • > 30.000 Biegezyklen, Dehnbarkeit nachgewiesen
  • Mögliche Anwendungen: kontaktlose Schalter, Mensch-Maschine-Schnittstellen
Gedruckter AMR-Sensor.
© Fraunhofer IKTS

Leistungsangebot
 

  • Kosteneffiziente, skalierbare Verfahren zur Herstellung von Sensoren mit hohem Durchsatz
  • Additive Fertigung für hohe Integrationsfähigkeit in Komponenten
  • Mechanisch flexible Magnetfeldsensoren
  • MR-Sensoren auf Keramiksubstraten für Temperaturen > 200 °C
  • MR-Sensor-Arrays für 2D-Positionsmessungen
  • Partner in gemeinsamen Forschungsprojekten, Durchführung von Machbarkeitsstudien, Herstellung von Prototypen und Demonstratoren, Bereitstellung von Verifizierungsmustern

 

Veröffentlichungen
 

  • M. Vinnichenko, N. Trofimenko, V. Sauchuk, S. Mosch, M. Fritsch, M. Kusnezoff, J.-I. Mönch, G.S.C. Bermudez, D. Makarov. Verfahren zur Herstellung eines gedruckten magnetischen Funktionselements und gedrucktes magnetisches Funktionselement. Patent EP4010913 (Erteilungsabsicht bekannt gegeben am 25.06.2025).
  • C. Voigt, M. Fritsch, M. Vinnichenko, M. Kusnezoff. Flexible und gedruckte anisotrope magnetoresistive Sensoren zur Positions- und Rotationsmessung. AMA Proceedings, 17. Dresdner Sensor-Symposium 2024, 217-221.
  • C. Voigt, S. Mosch, E. S. Oliveros-Mata, D. Makarov, C. Schubert, M. Ott, T. Preußner, M. Vinnichenko. Gedruckte anisotrope magnetoresistive Sensoren auf flexiblen Polymerfolien. Proceedings 97, 117 (2024).
  • E. S. Oliveros-Mata, C. Voigt, G. S. Cañón Bermúdez, Y. Zabila, N. Valdez-Garduño, M. Fritsch, S. Mosch, M. Kusnezoff, J. Fassbender, M. Vinnichenko, D. Makarov. Dispenser-gedruckte magnetfeldsensorische Sensoren auf Bismutbasis mit nicht sättigender großer Magnetoresistenz für berührungslose interaktive Oberflächen. Adv. Mater. Technol. 7, 2200227 (2022)

 

Weitere Informationen
 

Kooperationen: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), Fraunhofer FEP