Im Forschungsprojekt CARE-O-SENE entwickeln Partner aus Deutschland und Südafrika neue Katalysatoren für grüne Flugtreibstoffe

Internationales Konsortium will die Dekarbonisierung der Luftfahrt vorantreiben

Pressemitteilung /

Sasol und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) leiten ein Konsortium, das Katalysatoren der nächsten Generation entwickeln und optimieren will. Diese spielen eine Schlüsselrolle für die Entwicklung nachhaltiger Flugtreibstoffe und sind Grundlage für einen nachhaltigen Luftfahrtsektor. Das Fraunhofer IKTS bringt sein Know-how in der Entwicklung und Konstruktion von Fischer-Tropsch-Katalysatoren in das Projekt ein.

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Bundeskanzler Olaf Scholz, Vertreter von Sasol, der Südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa mit Vertretern des Projektkonsortiums.
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Bundeskanzler Olaf Scholz auf einer Festveranstaltung in Johannesburg, auf der der Projektstart von CARE-O-SENE verkündet wurde.
© Fraunhofer IKTS
Anlage für die Kopplung von Co-Elektrolyse und Fischer-Tropsch-Synthese zur Herstellung werthaltiger Produkte.

Der Präsident von Südafrika, Cyril Ramaphosa, und Bundeskanzler Olaf Scholz nahmen heute an einer Festveranstaltung am Sasol-Hauptsitz in Johannesburg teil, auf der der Beginn des Forschungsprojekts CARE-O-SENE verkündet wurde. Es ist geplant, dass das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt wird.

Sasol bringt fünf weitere, weltweit führende Partner aus Deutschland und Südafrika zusammen, um die Entwicklung von Katalysatoren zu beschleunigen. Damit soll die wirtschaftliche Produktion von grünem Kerosin auf der Basis der Fischer-Tropsch-Technologie vorangetrieben werden.

»Wir freuen uns, dass wir dieses wichtige Projekt koordinieren dürfen«, sagt Fleetwood Grobler, Präsident und Chief Executive Officer von Sasol Limited. »Durch unsere Expertise in der Fischer-Tropsch-Technologie und der Katalyse sind wir der ideale Partner, um die Dekarbonisierung der Luftfahrt in Deutschland und der Welt voranzutreiben.«

Prof. Dr. Bernd Rech, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB, ergänzt: »CARE-O-SENE ermöglicht uns, Innovationen auf dem gesellschaftlich relevanten Gebiet der grünen Energien zu beschleunigen. Dies können wir nur in globaler Zusammenarbeit erreichen, in der wir Grundlagenforschung und Technologieentwicklung für die Industrie umfassend vereinen und zusammendenken.«

Mit ihrer Expertise tragen weitere Partner zum Gelingen des Projekts bei: das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die University of Cape Town, Department of Chemical Engineering (UCT), die INERATEC GmbH und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS. Letzteres wird sein Know-how in der Entwicklung und Konstruktion von Fischer-Tropsch-Katalysatoren in das Projekt einbringen sowie fortschrittliche Versuchsaufbauten, die für die Untersuchung der Reaktionskinetik von Fischer-Tropsch notwendig sind. Zusätzlich wird das Scale-up neuartiger Fischer-Tropsch-basierter Konzepte am Fraunhofer IKTS modelliert und wirtschaftlich bewertet.

Das Konsortium dankt dem Bundesministerium für Bildung und Forschung herzlich für die Unterstützung dieses wichtigen Vorhabens.

CARE-O-SENE hat eine Laufzeit von drei Jahren und verfolgt das Ziel, mit der Forschung an Katalysatoren die Weichen für eine großflächige Kommerzialisierung der grünen Kerosinproduktion bis 2025 zu stellen. Katalysatoren werden eingesetzt, um chemische Reaktionen zu beschleunigen sowie die Ausbeute und die Qualität der Endprodukte zu erhöhen. Es wird erwartet, dass die neuen FT-Katalysatoren die Kerosin-Ausbeute des Prozesses auf über 80 % erhöhen und damit den Einsatz von Ressourcen optimieren.

Im Gegensatz zu herkömmlichem Kerosin, das aus fossilen Rohstoffen gewonnen wird, werden grüne Flugtreibstoffe (sustainable aviation fuels – SAF) aus grünem Wasserstoff und nachhaltigen Kohlendioxidquellen hergestellt. Die Entwicklung von SAF ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung der Luftfahrt, in der fossile Brennstoffe bislang schwer zu ersetzen sind. In der zugrundeliegenden Fischer-Tropsch-Technologie ist Sasol seit mehr als 70 Jahren weltweit führend.