Wissenschaftliches Netzwerk treibt Industrialisierung von SHM-Systemen voran

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Ein internationales Forscherteam arbeitet an der Standardisierung und Qualitätsbewertung von SHM-Systemen. Damit soll Structural Health Monitoring (SHM), die automatisierte Überwachung von Strukturen mit Hilfe fest installierter Sensoren und automatisierter Datenauswertung, in die Massenanwendung gebracht werden.

Das wissenschaftliche Netzwerk besteht aus (v.l.n.r.): Vittorio Memmolo (Universität Neapel Federico II), Yevgeniya Lugovtsova (BAM), Ramanan Srideran Venkat (Universität des Saarlandes), Mikhail V. Golub (Kuban State University), Inka Mueller (Hochschule Bochum), Kilian Tschöke (Fraunhofer IKTS), Maria Moix-Bonet (DLR Braunschweig) sowie Jochen Moll (Goethe Universiät Frankfurt).

»Auf dem Weg zur ganzheitlichen Gütebestimmung von SHM-Systemen basierend auf geführten Wellen« ist Name und Programm eines wissenschaftlichen Netzwerks, das seit Januar 2020 tätig ist. Die Forschenden aus verschiedenen Fachbereichen von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland, Russland und Italien erarbeiten in den kommenden drei Jahren Ansätze, die eine Standardisierung von SHM-Systemen und damit deren Vergleichbarkeit sowie belastbare Aussagen über die Qualität eines Verfahrens ermöglichen sollen. Dafür werden Verfahren der Statistik mit mathematischen und auch psychologischen Theorien in einzelnen Aspekten zusammengeführt, aber auch neue Ansätze entwickelt.

Anwendung finden SHM-Systeme z. B. bei Leichtbaukomponenten in der Luftfahrt, der Infrastrukturüberwachung, wie Brücken, oder der Überwachung industrieller Anlagen, wie Pipelines und Lagertanks. SHM-Systeme werden derzeit typischerweise in Modellversuchen evaluiert. Eine ganzheitliche Gütebestimmung, d. h. Quantifizierung von Schadensgrößen und Angabe der Übertragbarkeit auf andere Anwendungen, erfolgt in der Regel nicht. Sind die Messergebnisse zukünftig über geeignete Verfahren quantifizierbar und damit vergleichbar, ebnet dies den Weg für SHM-Massenanwendungen und eröffnet ganz neue Märkte.

Das Netzwerk, an dem auch das Fraunhofer IKTS beteiligt ist, wird über drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.