Joint Venture Altech Batteries GmbH – Die 100-MWh-Batteriefabrik in Schwarze Pumpe

Forschung aktuell

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Uwe Ahrens, Vorstand von Altech Advanced Materials (r.), begrüßt Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) bei dessen Besuch in Schwarze Pumpe.
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Areal der zukünftigen Altech Batteries GmbH in Schwarze Pumpe, Sachsen.
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Entwurf eines 60-kWh-cerenergy®-Moduls für die stationäre Energiespeicherung.

Nach mehr als zehn Jahren Entwicklung im Fraunhofer IKTS beginnt nun die Industrialisierung der keramischen cerenergy®-Batterie. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg wurde im September 2022 mit der Gründung der Altech Batteries GmbH erreicht, an der die Altech Energy Holding zu 75 % und die Fraunhofer-Gesellschaft zu 25 % beteiligt sind. Ziel der Altech Batteries GmbH ist die Errichtung einer Produktionsanlage für die cerenergy®-Festkörperbatterie.

Nachhaltige Zukunft für ehemaliges Kraft­werksgelände

Die Batteriefabrik soll auf einer 14 Hektar gro­ßen Brachfläche im sächsischen Teil des Indus­trieparks Schwarze Pumpe errichtet werden. Die Planungen dafür laufen bereits auf Hochtouren. Für die erste Linie wird eine Jahresproduktion von 100 MWh avisiert.

Fraunhofer IKTS als erfahrener Entwi­cklungs- und Transferpartner

Begleitend zum Aufbau der Fertigung wird das IKTS in einem Entwicklungsprojekt die Umset­zung des Batterieprototypen in ein Produkt und das Upscaling der Fertigung in den Industriemaßstab begleiten. Darin eingebunden sind Experten-Teams an drei IKTS-Standorten. Am Standort Arnstadt geht es um die Qualitätssicherung in der Fertigung, z. B. durch Inline-Kontrollen, sowie die finale Fertigungsplanung. Am Standort Hermsdorf, an dem die Zellent­wicklung seit nunmehr zehn Jahren betrieben wird und eine Musterfertigung existiert, wird der Zellprototyp in die Industriereife überführt. Ferner werden die Herstellprozesse des kera­mischen Festkörperelektrolyten – einer Natrium-Beta-Aluminat-Keramik – an die industriellen Anforderungen angepasst und somit hochskaliert. Für die Modellierung und Ausle­gung des 60-KWh-Moduls – als kleinste Einheit der Fertigung – sowie die dazugehörigen Konstruktionen ist das Team am Standort Dresden verantwortlich. Ziel ist es, alles auf den Betrieb im Container auszulegen und zu optimieren, der bezüglich seiner Speicherkapa­zität im MWh-Bereich einzuordnen ist.

Zielmarkt stationäre Energiespeicherung

Die Altech Batteries GmbH adressiert mit ihrem Vorhaben im Marktsegment der statio­nären Energiespeicherung den Bereich der industriellen bzw. großformatigen Quartiers­speicherung, insbesondere die Zwischenspei­cherung von erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind. Hierfür sind die wartungs­freien, langzeitstabilen, nichtbrennbaren Bat­teriezellen, deren Kathode anstelle von Lithiumverbindungen aus Kochsalz und Nickel besteht, bestens geeignet.

Ambitionierter Zeitplan

Innerhalb eines Jahres wird die Batteriefabrik inklusive sämtlicher Spezifikationen und Ver­bräuche auf dem Reißbrett geplant. In den anschließenden drei Jahren erfolgt der Aufbau und danach die Inbetriebnahme-Phase mit dem Hochrampen auf vollen Produktionsbetrieb.

Noch während des Produktionsstarts der 100-MWh-Fabrik wird bereits der nächste Schritt in Angriff genommen: der Ausbau zu einer Gigawattstunden-Produktion auf einem angrenzenden Gelände im Industriepark. Die entsprechenden Flächen von 70 Hektar sind dafür bereits reserviert.