Großes Potenzial für neue Wertschöpfung mit Wasserstoff in Ostdeutschland

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Mit dem »H2-Masterplan für Ostdeutschland« haben Fraunhofer IEG, Fraunhofer ISI und Fraunhofer IKTS einen bundesländerübergreifenden Bericht veröffentlicht, der die Herausforderungen und Chancen beim Aufbau einer ostdeutschen Wasserstoffwirtschaft skizziert und mehr als 50 konkrete Vorschläge für einen erfolgreichen Wasserstoff-Markthochlauf vorstellt.

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»H2-Masterplan für Ostdeutschland« bescheinigt großes Potenzial für neue Wertschöpfung mit Wasserstoff in Ostdeutschland.

Im Rahmen der Studie ist es erstmals gelungen, alle Akteure länderübergreifend zu identifizieren und den verschiedenen Bereichen der Wertschöpfungskette zuzuordnen. Damit ist es möglich, eine einfache Vernetzung zwischen den Akteuren zu gewährleisten, um gemeinsam Synergien zu heben. Zudem haben die Autoren diese »Landkarte« genutzt, um für alle ostdeutschen Bundesländer konkrete Wasserstoffnachfragepotenziale in der Industrie, im Verkehr und bei möglichen Systemdienstleistungen zu prognostizieren. Demnach wird bis 2050 im Verkehrsbereich ein Nachfragepotenzial von 12 TWh und in der ostdeutschen Industrie von rund 37 TWh erwartet, insbesondere bei Raffinerien, der Basischemie und der Stahlproduktion. Das Fraunhofer IKTS hat hierbei u. a. seine Expertise bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff mittels der Elektrolyse sowie aus dem Bereich der CO2-armen Stahlerzeugung eingebracht, welche die Prozesssimulation und die techno-ökonomische Bewertung zum Wasserstoffeinsatz in der Direktreduktion umfasst.

Im weiteren Verlauf des Berichts werden für jedes Bundesland detaillierte Stärken- und Schwächenprofile aufgezeigt. Das Fraunhofer IKTS hat sich dabei speziell der sächsischen Akteurslandschaft gewidmet und eine hohe Kompetenz im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus attestiert. Im Ergebnis wird auch deutlich, dass sich die Profile der Bundesländer komplementär ergänzen und ein hervorragendes Fundament für eine bundesländerübergreifende Zusammenarbeit bieten. Um dies schnellstmöglich voranzutreiben, empfehlen die Autoren mehr als 50 konkrete Maßnahmen. Diese reichen von der Entwicklung spezifischer Genehmigungs- und Zulassungsverfahren, über die Veränderung von Beschaffungsrichtlinien bis zur Etablierung konkreter Bildungsangebote. Ein Kernpunkt ist auch die Gründung einer »Wasserstoff-Agentur Ostdeutschland«, die die einzelnen Wasserstoffinteressen bündelt, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Politik sicherstellt und Unternehmen bei ihren Investitionsvorhaben begleitet.