Wasserstoff-Strategie: Forschung und Industrie in Sachsen arbeiten am Aufbau einer schlagkräftigen Wasserstoff-Wirtschaft

News /

Ab wann und mit welchen Konzepten wird Wasserstoff (H2) ein wirtschaftlicher Energieträger und damit massentauglich als echte Alternative zu fossilen Energieträgern?

Um diese Frage zu beantworten, muss eine Vielzahl von Details geklärt werden – beispielsweise zur Wasserstoff-Herstellung, -Speicherung und Betankung. Aber auch die Entwicklung von Brennstoffzellen für stationäre und auch mobile Anwendungen sowie von innovativen Elektrolyseuren zur Nutzung in chemischen Synthesen stehen hier im Fokus. Daran arbeiten Wissenschaftler und Industriepartner in Sachsen schon seit geraumer Zeit gemeinsam. Beim heutigen Besuch im Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS und dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM haben sich Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und der Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt sowie weitere Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft und des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über den Stand der Dinge informiert.

Sachsen besitzt bereits heute in allen Bestandteilen der H2-Wertschöpfungskette und in allen Regionen Kompetenzen. Über die Cluster Energy Saxony und HZwo sind alle relevanten Forschungs- und Industriepartner vernetzt. Die Technologie zur nachhaltigen Produktion von Wasserstoff steht an der Schwelle zur Marktreife und neue effiziente Elektrolyseverfahren haben im Kleinen bereits unter Beweis gestellt, dass sie funktionieren.

Nun braucht es ein Konzept wie daraus ein neuer Industriezweig für Sachsen erwachsen kann. Die Forscher sind sich einig: Der nächste Schritt ist der Aufbau eines Wasserstoff-Kompetenzzentrums, das die Gewinnung von grünem Wasserstoff mit Hilfe der Elektrolyse für die industrielle Produktion vorbereitet. Damit könnte der Grundstein für die Dekarbonisierung der Industrie gelegt und damit nachhaltig der CO2-Ausstoß bei industriellen Prozessen reduziert oder sogar ganz beseitigt werden.

© Fraunhofer IKTS
Teilnehmer aus Forschung, Politik und Industrie trafen sich im Fraunhofer IKTS zu einem Workshop, um Wasserstoffstrategien sowie den Aufbau eines H2-Kompetenzzentrums zu diskutieren.
© Fraunhofer IKTS
Dr. Matthias Jahn, Abteilungsleiter Chemische Verfahrenstechnik am Fraunhofer IKTS, erläutert den Teilnehmern des heutigen Workshops die PTX-Anlage des IKTS zur Herstellung hochwertiger Produkte aus Kohlendioxid und Wasser.
© Fraunhofer IKTS
Prof. Alexander Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer IKTS (links) in der Diskussion mit dem Sächsischen Staatsminister für Wissenschaft Sebastian Gemkow (rechts) zu den Vorteilen der Hochtemperatur-Elektrolyse für die Herstellung von grünem Wasserstoff.