Zuverlässige Kupfer-Siliciumnitrid-Verbunde als Schaltungsträger für Leistungselektronik
Strukturierte Metall-Keramik-Substrate stellen als Schaltungsträger eine wichtige Komponente für leistungselektronische Baugruppen dar. Bestehende Lösungen, wie direkt gebondete Kupfer-Aluminiumoxid- (DBC, direct bonded copper) oder aktiv gelötete Kupfer-Aluminiumnitrid- Verbunde (AMB, active metal brazing) werden Anforderungen der Elektromobilität sowie dem Potenzial neuer auf Siliciumcarbid (SiC)-basierender Halbleiterbauelemente nicht mehr gerecht. Mit SiC steigen die Anforderungen an die Substrate für die Montage der Halbleiter und die Kühlung der Schaltkreise. Eine Lösung versprechen Verbunde mit Siliciumnitrid-Keramiken (Si3N4) mit ihren überragenden mechanischen Eigenschaften. Damit werden Metall-Keramik-Substrate möglich, die in leistungselektronischen Baugruppen eine deutlich verbesserte Stabilität gegenüber aktiven und passiven Thermozyklen aufweisen.
Im Verbundvorhaben CuSiN entwickelte das Fraunhofer IKTS gemeinsam mit Partnern zuverlässige und leistungsfähige Kupfer-Siliciumnitrid-Verbunde (Cu-Si3N4) über das Aktivlöten. Keramische Si3N4- Substrate mit Dicken < 320 μm, hergestellt mittels Vieldrahtsägen gesinterter Si3N4-Blöcke, weisen bereits heute Wärmeleitfähigkeiten > 90–100 W m-1K-1 und Festigkeiten > 700 MPa auf. Die Basis hierfür bilden besonders sauerstoffarme Si3N4-Pulver in Verbindung mit aluminiumfreien Additiven. Neu ist auch die Möglichkeit, kompakte Si3N4-Presskörper mit Dimensionen bis zu 5,5 x 7,5 Zoll zu homogenen und hochwertigen Gefügen versintern zu können.