Autor: Anika Peucker

Darfs ein bisschen »smood« sein?

Schön, modern, oekologisch, oekonomisch, dezentral! So ließe sich das Akronym »smood« – das Wohnen der Zukunft – auch beschreiben. Aber eigentlich steht »smood« für »smart neighborhood«. Gemeint ist damit das Wohnen, Leben und Arbeiten in einer gebäudeintelligenten, umweltfreundlichen Nachbarschaft umgeben von »Grüner Energie«. Denn genau diese »Grüne Energie« ist der Kern von »smood«.

 

»smood«-Ziel

Datenschutz und Datenverarbeitung

Wir setzen zum Einbinden von Videos den Anbieter YouTube ein. Wie die meisten Websites verwendet YouTube Cookies, um Informationen über die Besucher ihrer Internetseite zu sammeln. Wenn Sie das Video starten, könnte dies Datenverarbeitungsvorgänge auslösen. Darauf haben wir keinen Einfluss. Weitere Informationen über Datenschutz bei YouTube finden Sie in deren Datenschutzerklärung unter: https://policies.google.com/privacy

Die Thüringer Wachstumskerninitiative »smood – smart neighborhood«

Um was es im Detail geht, zeigt eindrücklich das Video. Nur so viel vorweg: Das Ziel von »smood« ist, Wohnsiedlungen energetisch, umweltfreundlich, intelligent und zugleich wirtschaftlich zu sanieren und zu betreiben. Das schließt auch die Interessen der Mieter mit ein. Bestehende Wohnsiedlungen sollen deshalb warmmietenneutral im Zusammenspiel verschiedener erneuerbarer Energien, Energiespeicher und Steuerungstechnologien umgebaut werden. Bei neuen Wohnparks wird das von Forschung und Industrie entwickelte Gebäude- und Energiemanagementsystem bereits ab dem ersten Planungsschritt integriert. Das garantiert eine nachhaltige Energiebewirtschaftung der Gebäude ganz in Linie mit der Energiewende.

»smood«-Module

Wie man sich vorstellen kann, ist so ein Quartiersumbau, sprich die Modernisierung einer großen Wohnsiedlung, nicht im Alleingang zu stemmen. Deshalb schlossen sich in »smood« 17 Unternehmen, vier Forschungseinrichtungen und ein Verein in der Region Zentral-Thüringen zusammen. Gemeinsam entwickeln sie die Ideen für den Quartiersumbau und setzen sie um. Damit bedient »smood« die komplette Sanierungs-und Modernisierungskette, die für den Umbau solcher Wohnparks nötig ist.

Im Modul »smoodCAPTURE« erfassen die Ingenieure zu allererst mit unbemannten Drohnen den Bauzustand und identifizieren die energetischen Schwachstellen der Siedlungsgebäude. »smoodQIM«, das zentrale Quartierinformationsmodell, stellt allen »smood«-Akteuren Informationen auf einer Plattform bereit, um ihre Gewerke zu organisieren. »smoodSIMULATION« simuliert, konzipiert und stimmt die Gebäudehüllen und Anlagentechniken entlang der Sanierungsstrategie aufeinander ab. »smoodMANAGE« evaluiert kontinuierlich die Ergebnisse aller Beteiligten während der Sanierung. Damit reagiert »smood« auf starre Planungskonzepte und bietet wirtschaftliche Flexibilität, indem zur Energieeinsparung fortlaufend in den Sanierungsprozess eingegriffen werden kann.

Das Herz von »smood« schlägt in »smoodHARDWARE«. Darunter werden die unausgeschöpften Energiequellen und innovativen Speichersysteme vereint. Im Detail besteht »smoodHARDWARE« aus der Erschließung dezentraler Wärmereservoirs, den Geowärmespeichern, genannt »GeoHeatStorage«. Zudem entwickeln die Beteiligten eine horizontale Geothermiesonde (»GeoHoP«), die ungenutzte Wärmepotenziale der Quartiersfläche (z. B. unter Häusern) verfügbar macht. Das zentrale Element für Mieterstrommodelle und Elektomobilitätskonzepte bildet dann der stationäre Stromspeicher »EStorage«.

 

Hoher Wirkungsgrad, 100 Prozent recyclebar: die Zebra-Batterie aus Natriumnickelchlorid

Das Bild zeigt die am Fraunhofer IKTS entwickelte keramikbasierte Hochtemperaturbatterie aus Natriumnickelchlorid. Diese Natriumnickelchlorid-Batterie, mit dem Markenschriftzeichen cerenergy, kann Energie, die aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, speichern und bei Bedarf verfügbar machen. Cerenergy, im Volksmund auch bekannt als Zebra-Batterie, dient somit als stationärer Energiespeicher für erneuerbare Energien.
© Fraunhofer IKTS
cerenergy®-Hochtemperaturbatterie für die stationäre Energiespeicherung.

Für »EStorage« entwickeln unsere Forscher am Fraunhofer IKTS in Thüringen eine vollständig recyclebare Natriumnickelchlorid (NaNiCl2)-Batterie, genannt cerenergy®. Im Volksmund ist cerenergy®  als Zebra-Batterie bekannt. Diese keramikbasierte Hochtemperaturbatterie lässt sich kostengünstig aus einheimischen Rohstoffen herstellen. Sie zeichnet sich durch ihren hohen Wirkungsgrad und ihre Langlebigkeit aus. Außerdem ist cerenergy® robust, nachhaltig und für den Einsatz in harscher Umgebung geeignet. Diese Zebra-Batterie charakterisiert den Kern, um Strom aus Solaranlagen zu speichern und ihn den Mietern zu jeder Zeit kostengünstig zur Verfügung zu stellen.

Auf Herz folgt Hirn: »smoodACT«, die Steuerzentrale des Gebäude- und Quartierenergiemanagementsystems. »smoodACT« führt schließlich alle Daten zusammen, überwacht sie und steuert alle energetischen und gebäudetechnischen Prozesse.

»smood – smart neighborhood« wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative »Regionale Wachtumskerne« gefördert. Außerdem steht »smood« im Einklang mit der regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung in Thüringen (RIS 3). Deren Ziel ist, dass »Thüringen (…) Innovationsführer für gesamtheitliche Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz bestehender und neuer Gebäude, Quartiere einschließlich Industrie und deren Infrastrukturen [wird]«.

So schließen wir uns an: »smood« – be smart, feel good in your sustainable neighborhood!