Innovative Technologien und Dienstleistungen für das Nährstoffrecycling aus organischen Reststoffen – Wachstumskern abonocare® erfolgreich gestartet

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Durch die Landwirtschaft werden große Mengen an Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor benötigt, um ausreichende Hektarerträge zu erzielen. Diese Nährstoffe werden einerseits kostenintensiv und mit z. T. erheblichen Umweltfolgen auf chemischem Wege produziert bzw. gefördert, aufbereitet und transportiert, um als sogenannte »mineralische Dünger« vom Landwirt eingesetzt werden zu können.

© Fraunhofer IKTS
Fraktioniertes Gärprodukt sowie Endprodukte wie Düngergranulat, Flüssigdünger und Einstreupellets.

Gleichzeitig fallen in der Tierhaltung punktuell große Mengen solcher Nährstoffe als sogenannte »organische Dünger« in Form von Reststoffen wie Gülle, Mist oder Gärprodukten aus Biogasanlagen an. Sie sind als Düngemittel sehr wertvoll, verursachen aber ihrerseits auf Grund der lokalen Konzentration Umweltprobleme, wenn sie etwa in größerem Umfang auf Ackerflächen ausgebracht werden, als die Pflanzen benötigen und aufnehmen können. Durch unvermeidbare Austragsprozesse gehen die pflanzenphysiologisch wertvollen Nährstoffe dann verloren und belasten Atmosphäre und Gewässer.

Im besonderem Fokus von abonocare® steht daher die Nutzbarmachung dieser bisher verlorenen Nährstoffe aus organischen Reststoffen für die effiziente landwirtschaftliche Produktion bei gleichzeitiger Schonung der Umwelt. Um zukünftig Nährstoffe aus Überschussgebieten in Bedarfsregionen nutzbar zu machen, entwickelt das Fraunhofer IKTS mit neun innovativen Unternehmen und sechs Forschungsinstituten aus der Region Mitteldeutschland im Wachstumskern abonocare® Technologien und Dienstleistungen für das Nährstoffrecycling aus Gülle, Gärresten und Klärschlammen.  

Das Bündnis Abonocare® wird mit rund zehn Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, um Verfahren für die Aufbereitung, Separation, Konversion und Konfektionierung organischer Reststoffe zu marktfähigen Düngerprodukten zu entwickeln.

Das Fraunhofer IKTS ist für die wissenschaftliche Gesamtkoordination des Wachstumskerns verantwortlich und an Entwicklungen entlang der gesamten Prozesskette beteiligt. Unter anderem stehen neben methodisch-analytischen Arbeiten die Schwermetallabtrennung während der Klärschlammverbrennung mittels keramischer Filter, die Ammonium-Extraktion mit keramischen Membrankontaktoren aus Gülle und Gärresten sowie die Entwicklung biobasierter Flockungsmittel für eine optimale Fest-Flüssig-Trennung im Fokus der Arbeiten des Fraunhofer IKTS.