Zellen und Stacks für die Synthesegasproduktion durch CO-Elektrolyse

Projekt

FESEM-Aufnahme der Gaselektrode (oben) und Luftelektrode (unten) einer IKTSG3-Zelle nach Langzeittest unter Co-Elektrolyse-Bedingungen.
Langzeittest eines 10-Zellen-MK352-Stacks mit IKTSG3-Zellen in Wasser- und Co-Elektrolyse (bei H2O:CO = 2) bei -50 A, 830 °C und 75 % Gasausnutzung.

Höherwertige Brennstoffe und Chemikalien sind durch Co-Elektrolyse von Wasserdampf/CO2-Gemischen, unter Nutzung erneuerbarer Energie mit gekoppelter Fischer-Tropsch-Synthese, CO2- neutral und effizient herstellbar. Mit SOFC-Brennstoffzellen, die längst nicht nur Strom erzeugen können, wird ein Wasserdampf/ CO2-Gemisch bei über 750 °C in Synthesegas umgewandelt. Mit angeschlossener Fischer-Tropsch-Synthese können so beliebige Kohlenwasserstoffe erzeugt werden. Da die Prozesseffektivität durch den Einfluss von CO und CO2 aufgrund der übergeordneten Shiftreaktion sinkt, ist es erforderlich, passende Elektroden und Betriebsbedingungen auszuwählen.

Das Fraunhofer IKTS hat daher die elektrochemische Leistung einer elektrolytgetragenen Zelle mit herkömmlichen IKTSG3-Elektroden für den Einsatz als SOEC und SOFC untersucht. Hierfür wurden das Verhältnis von H2O:H2 und CO2:CO, die Betriebstemperatur (750–850 °C) sowie die Stromstärke variiert. Der flächenspezifische Widerstand (ASR) wies 0,178 ± 0,010 Ωcm2 bei 850 °C und 0,286 ± 0,013 Ωcm2 bei 800 °C auf. Während der Leistungstests über ~4.000 h erhöhte sich der Zellwiderstand im Brennstoffzellenmodus lediglich um < 5 mΩcm2/1000 h (ΔP/P0 < 0,5 %/1000 h).

Die Elektroden der IKTSG3 wurden auf Grundlage der elektrochemischen Charakterisierung und Gefügeanalyse zusätzlich für den Co-Elektrolyse-Modus optimiert, um einen Anstieg der Spannung während der ersten 50 bis 100 h zu vermeiden. Die Zelle wurde um eine weitere Schicht zwischen Substrat und Mehrschicht-Luftelektrode sowie eine optimierte Elektroden-Gefügestruktur ergänzt (IKTSG5) und getestet. Die lineare Degradationsrate für den Co-Elektrolyse-Modus der IKTSG5-Zelle beträgt DP/P0 = 0,4 %/1000 h. Anschließend wurde diese neue Zellgeneration in das robuste CFY-Stack-Design MK352 des Fraunhofer IKTS integriert und im Elektrolyse- sowie Co-Elektrolyse-Modus getestet. Das Leistungskennfeld des Stacks im Wasserdampf- und Co-Elektrolyse-Modus zeigte über einen breiten Anwendungsbereich einen linearen Verlauf und wies einen kaum erhöhten Leistungsaufwand (+ 2 %) gegenüber der Wasserelektrolyse auf. Mit der neuen Zellgeneration konnte die Langzeitstabilität des Stacks (> 4000 h) nachgewiesen werden.

Durch Kombination eines SOFC-Stacks mit einem Fischer-Tropsch-Reaktor soll im nächsten Schritt die Herstellung unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe erfolgreich demonstriert werden. Dies ebnet dann den Weg für die Speicherung von Überschussenergie und eröffnet neue Möglichkeiten für die CO2-neutrale Produktion höherwertiger Chemikalien.

 

Leistungs- und Kooperationsangebot

 

  • Zellentwicklung und Technologietransfer
  • Komponententests für SOFC/SOEC unter realen Bedingungen
  • Stackmodulentwicklung zum Einsatz in Systemen
  • Verkauf von Stacks und Stackmodulen