Autorin: Fanny Pohontsch

#diensttalk mit Dr. Kathrin Reinhardt über Motivation, Mut und neue alte Möbel

Das Porträt am Dienstag. Beim #diensttalk geben Mitarbeitende einen kleinen Einblick hinter die Kulissen von Europas größter Einrichtung für Keramikforschung und verraten, was sie bei ihrer Forschung antreibt.

Kathrin, was motiviert dich?

Beruflich, finde ich, sollte man ja generell etwas machen, was man wirklich mag. Bei mir ist es die Liebe zur Chemie und insbesondere die Dickschichttechnik. Denn die, und das ist ein starker Motivator, wird auch zukünftig in zahlreichen Industrien benötigt. Gerade diese Industrieprojekte machen mir Spaß bei Fraunhofer – die sind nah an der Realität und daran, was eben wirklich gebraucht wird. Ergebnisse müssen hier nach wenigen Monaten stehen. Klar, das erzeugt Druck. Aber gerade Druck – in kleinen Dosen – kann durchaus motivieren.

 

Was empfiehlst du Bewerbenden, für die wie bei dir eine Promotion in Frage kommt?

Als ich mich damals für eine Promotion entschieden hatte, war das schon ein mutiger Schritt, da ich bereits fest in mehrere Projekte involviert war. Das heißt, ich musste versuchen, mir die notwendige Zeit irgendwie freizuschaufeln. Hinzu kam, dass ich mein Diplom an der HTW Dresden absolvierte – übrigens auch zusammen mit dem IKTS – und den notwendigen Uni-Stoff nachholen musste. Doch die Betreuung innerhalb meiner Arbeitsgruppe war super. Mein Doktorvater sagte immer: »Eine Promotion ist nicht deine Arbeit, sondern dein Hobby!« Das stimmt: Es ist wichtig, dass man absolut hinter seinem Thema steht. Bei Fraunhofer gibt es immer wieder spannende Aufgabenstellungen und der Mensch braucht natürlich Ziele. Wenn man das durchzieht, kann man sehr stolz sein. Ich arbeite auch heute noch im Bereich meines damaligen Promotionsthemas – »Zusammenhänge zwischen rheologischen Eigenschaften und der Abscheidbarkeit keramischer Suspensionen« – ein unheimlich tolles Gefühl!

 

Beschreibe doch bitte mal kurz, worum es dort geht.

Stell dir eine Zahnpasta vor. Doch statt der reinigenden Partikel enthält diese Metallisierungen – Gold oder Silber zum Beispiel. Mit der Paste können Funktionselemente hergestellt werden, wie Sensoren oder elektronische Schaltkreise – vorausgesetzt, sie enthält eine Partikelzusammensetzung, mit der sie optimal abgeschieden werden kann, zum Beispiel per Siebdruck. Die silbernen Linien auf den blauen Solarzellen, zum Beispiel, waren Pasten. Sie beeinflussen maßgeblich die Effizienz dieser Zelle.

 

Und worauf freust du dich in deiner Freizeit?

Dann bin ich im Verein zu finden, oder auf einem Konzert. In mir steckt aber auch eine Bastlerin: Zum Ausgleich mache ich mich mit Schleifpapier und Kreidefarbe über alte Kommoden oder Schränke her. Am IKTS setze ich mich zudem als Beauftragte für Chancengleichheit ein. Hier sind wir diesbezüglich sehr gut aufgestellt. Doch generell finde ich, dass sich Frauen auch gern mehr trauen dürfen.
 

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Kathrin Reinhardt spricht über Dickschichttechnik, Motivation, Mut und ihre Leidenschaft für neue alte Möbel.