Neue VDI-Richtlinie für die Additive Fertigung von keramischen Bauteilen

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Additive Verfahren ermöglichen die Fertigung von komplexen, multifunktionalen Keramikkomponenten. Zur Etablierung von Standards für die Produktplanung und Konstruktion hat das Fraunhofer IKTS gemeinsam mit weiteren Fachleuten die neue VDI-Richtlinie »Additive Fertigungsverfahren – Gestaltungsempfehlungen – Bauteile aus keramischen Werkstoffen« erarbeitet.

© Fraunhofer IKTS
Die additive Fertigung eröffnet geometrische Freiräume bei der Konstruktion von Bauteilen aus keramischen Werkstoffen.

Die Richtlinie VDI 3405 Blatt 8.1 ermöglicht anhand von tabellarischen Übersichten und Grafiken den Vergleich keramischer Materialien miteinander und mit Metallen. Aufbauend auf den für keramische Werkstoffe allgemeinen Gestaltungsempfehlungen gibt die Richtlinie spezifische Empfehlungen für die additive Fertigung keramischer Bauteile. Dabei werden die Besonderheiten aller additiven Fertigungsverfahren, die die Herstellung von Keramikbauteilen ermöglichen, diskutiert und  Konstruktionsempfehlungen gegeben.

»Wir konnten hierbei unsere langjährigen Erfahrungen in den Bereichen Binder Jetting (CerAM BJ), thermoplastische Materialextrusion (CerAM FFF), Multimaterial Jetting (CerAM MMJ) und der badbasierten Photopolymerisation (CerAM VPP) einbringen«, erklärt Uwe Scheithauer vom Fraunhofer IKTS.

Die Richtlinie wendet sich an Personen aus Konstruktion und Produktentwicklung, die die Eigenschaften von keramischen Materialien nutzen und mit den Gestaltungsfreiräumen von additiv gefertigten Bauteilen kombinieren wollen. Es werden weder tiefergehende Vorkenntnisse auf dem Gebiet der Keramikproduktion noch auf dem Gebiet der additiven Fertigung vorausgesetzt: »Die VDI-Richtlinie vermittelt auch den Leuten, die bisher noch keine Erfahrungen mit keramischen Werkstoffen haben, grundlegende und verfahrensspezifische Gestaltungsrichtlinien für additiv gefertigte keramische Bauteile«, betont Uwe Scheithauer.