Autorin: Fanny Pohontsch

Inspirierende Atmosphäre – Kunst und Wissenschaft im IKTS

Würde er mitzählen, erreichte ein Schrittzähler allein nach fünfmaligem Hinauf- und Ablaufen der Gänge im IKTS sein Tagessoll. Über 250 Meter erstreckt sich das wohl längste Fraunhofer-Gebäude – entsprechend viel Fläche bieten die Wände. Seit Jahren engagieren sich Björn Matthey und Stefan Dietrich dafür, dass diese mit regelmäßig wechselnden Kunstausstellungen belebt werden.

Ein Ort für regionale Kunst

»Wir möchten vor allem der Dresdner Kunstszene einen Rahmen bieten, ihre Arbeiten zu präsentieren«, sagen die beiden IKTS-Wissenschaftler. Weit über 50 Werke finden im IKTS Platz. Die Ausstellungen werden zweimal im Jahr gewechselt. »Dieser Zeitraum steht damit gut im Verhältnis zu dem erheblichen Aufwand, den die Künstler für Auf- und Abbau betreiben«. Fotografien, Drucke oder Ölgemälde wechseln sich von Ausstellung zu Ausstellung ab. »Beherrscht ein Künstler ein breites Repertoire, nutzt unterschiedliche Materialien oder Untergründe, dann versuchen wir dies auch abzubilden«.

Wichtig ist den beiden IKTS’lern, dass das Dargestellte konsensfähig ist: »Eine Ausstellung an den Wänden des Instituts ist anders als ein freiwilliger Besuch in einer Galerie. Wir ›zwangsbeglücken‹ unsere Mitarbeiter und die zahlreichen Besucher des Hauses. Religiös oder politisch motivierte Arbeiten sind für uns zunächst eine Grenze«, sagt Stefan. Sein Kollege fügt schmunzelnd hinzu: »Ebenso Akt – obwohl uns bisher bei jedem Atelierbesuch spätestens nach einer viertel Stunde ebendies präsentiert wurde«.

Ölmalerei des Dresdner Künstlers Jan-Peter Aurich.
© Fraunhofer IKTS
Ölmalerei des Dresdner Künstlers Jan-Peter Aurich.
Stefan Dietrich (l.) und Björn Matthey vor »Himmel II«. Am 13. März findet die Vernissage mit der Künstlerin Anita Voigt im Fraunhofer IKTS statt.
© Fraunhofer IKTS
Stefan Dietrich (l.) und Björn Matthey vor »Himmel II«. Am 13. März findet die Vernissage mit der Künstlerin Anita Voigt im Fraunhofer IKTS statt.
Blick auf »Werden und Wachsen« des Malers Jochen Rohde als untrennbaren Bestandteil des Foyers. Rohde nahm das Spektrum der Fraunhofer-Linien auf und schuf ein frei inszeniertes Werk.
© Fraunhofer IKTS
Blick auf »Werden und Wachsen« des Malers Jochen Rohde als untrennbaren Bestandteil des Foyers. Rohde nahm das Spektrum der Fraunhofer-Linien auf und schuf ein frei inszeniertes Werk.

So unterschiedlich und doch so gleich

Kunst wird mit Individualität assoziiert, spricht Gefühle an, gilt vor allem als subjektiv. Wissenschaft dagegen scheint rational, faktenorientiert. Doch geben beide Disziplinen neue Impulse und verfolgen Ideen. Der Weg zum Ziel verläuft nicht immer geradlinig und ist mit Experimenten und Versuchsreihen verbunden. »Fast ausgestorbene künstlerische Techniken, wie Siebdruck oder Lithografie, die mit großer Hingabe wieder belebt wurden, sind in den Gängen des IKTS sehr gut platziert«, erklärt Stefan. »Unsere Experten im Haus verstehen mit ihrem technischen Hintergrund den enormen Einsatz, der hinter jedem dieser Werke steht«.

 

Sie möchten gern bei uns ausstellen?
Sprechen Sie mit:
Björn Matthey | T +49 351 2553-7973 | bjoern.matthey@ikts.fraunhofer.de und
Stefan Dietrich | T +49 351 2553-7880 | stefan.dietrich@ikts.fraunhofer.de

 

 

Zerstörungsfreie Prüfung an Ölgemälden mit optischer Kohärenztomografie (OCT)

Mit Hilfe der am IKTS entwickelten OCT-Plattform kann berührungslos, kontaminationsfrei und sehr schnell überprüft werden, ob es sich bei einem Ölgemälde um Original oder Fälschung handelt. Ohne direkte Kontakt mit der Probe geben hochaufgelöste Bilder in Echtzeit Aufschluss über Restaurationen oder Übermalungen und detektieren, wo nachträglich Lack- und Farbschichten aufgebracht wurden. Unsere Wissenschaftler bieten alles aus einer Hand – von der Dienstleistung bis zum Inline-System, von der Sensorik bis zur Software.

Ausführlich Informationen zu den Leistungen im Bereich der optischen Prüf- und Diagnoseverfahren finden Sie auf unseren Seiten.