Autor: Dr. Uwe Fiedler

E-Mobilität mit Sicherheit

Dem Elektroauto gehört die Zukunft. Die Batterien werden immer leistungsfähiger und die Reichweiten der Fahrzeuge dementsprechend größer. Wenn man ausreichend lange mit dem E-Car fahren und überall »nachtanken« kann, wird sich mancher, der heute noch zögert, ein solches Fahrzeug zulegen, vielleicht auch ich. Weil das nur funktionieren kann, wenn leichter gebaut wird, kommen neue Werkstoffe ins Spiel. Doch sind Kohlefaserverbundmaterialien (CFK) auch sicher?

Wirbelstromscanner des Fraunhofer IKTS.
© Fraunhofer IKTS
Wirbelstromscanner des Fraunhofer IKTS.

Die Karosse aus Stahl hat uns lange beschützt, bei Unfällen, selbst bei Gewitter. Doch schon jetzt ist vieles nicht mehr wie es war. Werkstoffverbunde aus ultraleichten Blechen, Aluminium, Magnesium, Kunststoffen sind an der Tagesordnung. Das wird aber nicht reichen, den Gewichtszuwachs durch die leistungsstarken und eben auch schwergewichtigen Batterien auszugleichen. Zudem halten die natürlich länger, wenn weniger Masse bewegt werden muss.

CFK-Bauteile sind leicht und sehr fest, sagt man. Stimmt das aber auch noch, wenn mein Auto einen Unfall hatte? Was ist, wenn die Schichten dieses Verbundmaterials nicht mehr zusammenkleben? Was ist, wenn mein Fahrzeug in die Jahre kommt; muss ich dann viel eher wieder tief in die Tasche greifen? Kann ich auch zukünftig mein Leben einem solchen  »Vehikel« anvertrauen?

Einfach mal draufschauen, reicht dann nicht mehr. Ohne neue Methoden der Materialdiagnostik wird es nicht gehen. Genau daran arbeiten Wissenschaftler am Fraunhofer IKTS. Die Lösung heißt Wirbelstrom.

Wirbelstrombasierte Prüfmethoden nutzen die elektrischen Eigenschaften der Kohlenstofffasern zur Beurteilung des Materialzustands. Sie brauchen kein Koppelmittel wie Ultraschall, keinen Strahlenschutz wie Röntgen. Man kann schnell sehr tief schauen. Sie sind einsetzbar vom Rohmaterial (CFK-Gelege) bis zu ganzen Baugruppen. Mit ihrer Hilfe wird die E-Mobilität kommen, sicher und mit Sicherheit.