Aufgabenstellung
Im Projekt »Analyse der Struktur und der Standortfaktoren der Landkreise Kelheim und Alzey-Worms« hat das Fraunhofer IKTS die wirtschaftliche Situation dieser beiden Regionen vergleichend untersucht. Ziel war es, die unterschiedlichen Rahmenbedingungen, Wirtschaftsstrukturen und Entwicklungspotenziale herauszuarbeiten. Der Fokus lag insbesondere auf dem Landkreis Kelheim, dessen wirtschaftliche Diversifizierung und Zukunftsfähigkeit gestärkt werden soll. Es galt, zentrale wirtschaftliche Stärken und Schwächen zu identifizieren, um darauf basierende Handlungsempfehlungen für verschiedene Akteure wie Kommunen, Unternehmen und Gewerkschaften abzuleiten. Die Analyse sollte nicht nur die gegenwärtige wirtschaftliche Lage darstellen, sondern auch zukunftsgerichtete Perspektiven aufzeigen, um die Wettbewerbsfähigkeit beider Landkreise langfristig zu sichern.
Vorgehen
Die Untersuchung folgte einem strukturierten methodischen Ansatz, der quantitative und qualitative Elemente miteinander verband. Zunächst wurden umfassende Wirtschaftsdaten erhoben, um die wirtschaftlichen Ausgangslagen beider Landkreise zu bewerten. Dies geschah durch die Analyse von Kennzahlen zu Steuerkraft, Arbeitsmarkt, Branchenstruktur und demografischer Entwicklung. Ergänzend hat das Fraunhofer IKTS qualitative Analysen durchgeführt, die auf wissenschaftlicher Literatur basierten und regionale Besonderheiten in einen nationalen Kontext einordneten. Eine SWOT-Analyse diente dazu, interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken systematisch zu bewerten. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse in einem umfassenden Bericht aufbereitet, der nicht nur die Unterschiede zwischen den Landkreisen aufzeigte, sondern auch konkrete Handlungsfelder und strategische Empfehlungen für eine zukunftsfähige Entwicklung formulierte.
Ergebnis
Die Analyse ergab signifikante Unterschiede zwischen den Landkreisen Kelheim und Alzey-Worms. Während Alzey-Worms durch die Nähe zu Mainz und die dort ansässigen Pharma- und Biotechnologieunternehmen profitiert, steht Kelheim vor der Herausforderung, seine industrielle Basis zukunftsfähig zu gestalten. Handlungsempfehlungen wurden entwickelt, um die wirtschaftliche Diversifizierung, Fachkräftesicherung und den Ausbau neuer Technologien wie Wasserstoff zu fördern. Die Ergebnisse zeigen, dass Kelheim trotz seiner traditionellen Industrien Potenziale in neuen Technologien und der Digitalisierung hat. Die strategische Lage zwischen großen Wirtschaftszentren eröffnet zusätzliche Chancen, um die Attraktivität des Standorts zu erhöhen und den Fachkräftemangel aktiv anzugehen. Ein integrativer Ansatz, der Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften einbezieht, ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen und die langfristige Entwicklung der Region.