Aufgabenstellung
Im Rahmen der regionalökonomischen Studie hat das Fraunhofer IKTS die Auswirkungen einer möglichen Großansiedlung anhand eines hypothetischen E-Automobilwerks, inklusive Batteriefertigung, im geplanten Industrievorsorgegebiet Wiedemar analysiert. Der Fokus lag auf den regionalen wirtschaftlichen und fiskalischen Effekten, die für die Gemeinde Wiedemar und den Landkreis Nordsachsen von Bedeutung sind. Die Ergebnisse der Studie sollten für die Gemeinde und deren Einwohner verständlich und transparent kommuniziert werden. Durch die Darstellung der potenziellen ökonomischen Wirkung sollte den Menschen vor Ort verdeutlicht werden, welche Chancen sich durch solche Ansiedlungen ergeben könnten und wie das geplante Industrievorsorgegebiet zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gemeinde und der Region beitragen würde.
Vorgehen
Die Untersuchung erfolgte mittels eines auf Landkreisebene regionalisierten Input-Output-Modells. Dieses Modell ermittelte die indirekten und induzierten wirtschaftlichen Effekte, die durch die Ansiedlung entstehen. Dabei hat das Fraunhofer IKTS sowohl die Wertschöpfung als auch die Beschäftigung durch Zulieferer und den Konsum der Beschäftigten betrachtet. Außerdem wurde das Steueraufkommen der Gemeinde Wiedemar geschätzt. Dabei wurden die Gewerbesteuer, Einkommensteuerzuweisung und Grundsteuer unter Berücksichtigung der sächsischen Umlagemechanismen des Gemeindefinanzreformgesetzes analysiert.
Die Modellierung umfasst drei Szenarien, um die Unsicherheiten der Prognosen zu adressieren und eine realistische Einordnung der Ergebnisse zu ermöglichen.
Ergebnis
Die Modellierung zeigt, dass die beispielhafte Ansiedlung des E-Automobilwerks einen erheblichen ökonomischen Mehrwert für die Region liefern würde. Es wird eine signifikante Steigerung der regionalen Wertschöpfung und Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze prognostiziert. Die durchschnittlichen jährlichen Steuereinnahmen für die Gemeinde Wiedemar, hauptsächlich aus der Gewerbesteuer, sind beachtlich. Diese Einnahmen bieten der Gemeinde wirtschaftliche Chancen und Gestaltungsspielräume.
Die ökonomische Modellierung ermittelt den Mehrwert einer solchen Ansiedlung. Die Aufbereitung in Form der regionalökonomischen Kurzstudie als Kommunikationsmedium stellt der Gemeinde eine Entscheidungshilfe für Fragen der Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung zur Verfügung.